03.09.2020
Die Rheinpfalz

Die erste S-Bahn rollt Ende 2014 ein

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In vier Jahren können die Zweibrücker wieder mit dem Zug nach Homburg und zum Rhein fahren. Nächstes Jahr wird der neue Haltepunkt am Rosengarten gebaut. Und künftig werden am Bahnhof wohl Fahrräder verliehen.
Von Georg Altherr

Neue Ziele, mehr Verbindungen, mehr Service – und mehr Umweltfreundlichkeit: Das alles hat Michael Heilmann, der Chef des Schienenverbandes für unseren Raum, in Aussicht gestellt. Er drückte sich auch nicht vor Festlegungen.

Seit über 20 Jahren kämpft Zweibrücken darum, dass die Bahnstrecke nach Homburg wiederhergestellt wird. Ab nächstem Jahr ist die Strecke auf den Schienenkarten eingezeichnet, vorerst gestrichelt. Spätestens ab dem Fahrplanwechsel 2024/25 rollen die Züge, so Heilmann. Bis Ende dieses Jahres werde der Bau- und Finanzierungsplan zu Papier gebracht. Dann schaffe das Eisenbahn-Bundesamt Baurecht. Dann werde gebaut. Ziel sei, die Strecke vor 2025 in Betrieb zu nehmen. Früher hält Heilmann nicht für ausgeschlossen, denn „das Investitionsbeschleunigungsgesetz könnte Schwung in die Sache bringen“. Die S-Bahn wird Fahrgäste aus Zweibrücken nach Homburg oder Kaiserslautern bringen. In Lautern erreichen sie den Regionalexpress zum Rhein. „Das wird eine drastische Verbesserung“, sagte Heilmann.

Zwischen Zweibrücken und Homburg hält die S-Bahn viermal: in Einöd, in Schwarzenacker, in Schwarzenbach und in Beeden. In Einöd wird neugebaut. Der Haltepunkt eignet sich nicht für Abzweigverkehr (westlich Richtung Saarbrücken, nördlich Richtung Homburg), deshalb wird in Einöd ein neuer Bahnhof gebaut.

Damit man auch mit dem Kinderwagen oder dem Rollstuhl in die S-Bahn kommt, ohne eine Stufe überwinden zu müssen, wird der Bahnsteig an Gleis 1 im Zweibrücker Bahnhof um 20 Zentimeter erhöht.

Künftig halten am Rosengarten regelmäßig Züge. Im kommenden Sommer wird laut Heilmann in der Nähe des Bootshauses der Bahnsteig gebaut, im Herbst 2021 der Auto- und Fahrradparkplatz und im Frühjahr 2022 entstehen die Wege dahin. Spätestens dann werden die Züge auch dort halten.

Bisher verbindet die Bahn Zweibrücken nur nach Westen mit Saarbrücken und nach Osten mit Pirmasens und Landau. Die Strecke ist weitgehend eingleisig und nicht durchgängig elektrifiziert. Deshalb fahren die Züge auf dieser Strecke, an der künftig der Haltepunkt Rosengarten liegt, bisher mit Diesel. Ab 2025 sollen sie auf der gesamten Strecke elektrisch fahren: Wo Strom liegt, mit Strom. Und wo es keinen gibt, mit Akku. Entsprechende Ausschreibungen werden laut Heilmann, der am Mittwochabend vor dem Stadtrat sprach, vorbereitet. Die Verträge sollen 25 Jahre laufen.

Mit Norbert Pohlmann und Ingrid Kaiser fragten zwei Stadträte, ob auch eine durchgehende Verbindung von Zweibrücken nach Karlsruhe komme. Heilmann sagte, man habe das langfristig im Blick. Zunächst stehe das nicht an, vor 2025 auf keinen Fall.

Rotkreuzler machen alles: Post, Brötchen, Auskünfte Die Mobilitätszentrale des Verkehrsverbunds im Bahnhof werde zügig eingerichtet. Womöglich öffnet sie Anfang nächsten Jahres. Dort werden Reisende Auskünfte erhalten, die sie im Internet nicht finden oder nicht suchen. Im Bahnhof wird künftig die Post, ein Kiosk und eben die Mobilitätszentrale zu finden sein. Das Rote Kreuz stellt das Personal für alle drei Bereiche. Deshalb werden die Öffnungszeiten wohl auch für alle drei Bereiche dieselben sein. Zurzeit prüfen der Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) und die Stadt, ob am Bahnhof künftig auch Fahrräder verliehen werden. „VRNextbike“ soll das Ganze heißen. Der Kunde mietet das Fahrrad per Handy und öffnet damit elektronisch auch das Fahrradschloss. Bezahlt wird ebenfalls per Handy, so dass kein Personal erforderlich ist. Der Oberbürgermeister sagte, dass die Stadt dem VRN schon Standorte für den Fahrradverleih vorgeschlagen habe.


Bannerflug am 24.10.2015


In der Tat eine schwierige Frage:
Wann fährt die S-Bahn bis Zweibrücken?