22.01.2020
Die Rheinpfalz

Er lässt auf sich warten
Bahnhaltepunkt Rosengarten: Stadt will bald Förderantrag stellen

Von Marco Wille

„Alle Jahre wieder“, heißt es im bekannten Weihnachtslied, und so ähnlich verhält es sich mit der Realisierung des Bahnhaltepunkts Rosengarten. Jahr für Jahr wird im Stadtrat darüber diskutiert und abgestimmt, aber so richtig Bewegung kommt nicht in die Sache. Lange sah es sogar danach aus, als ob der Bahnhaltepunkt wieder aufs Abstellgleis kommt. Jetzt stehe man kurz vorm Förderantrag, sagt die Stadt.

Bereits 2007 stimmte der Stadtrat im Vorfeld einer möglichen Bewerbung für die Landesgartenschau für den Bau des Haltepunktes unterhalb der Schwarzbachtalbrücke. Zurückgenommen wurde der Beschluss bis heute nicht, das Projekt genoss aber keine Priorität. Da sich jahrelang nichts tat, wurden die Mittel im Haushalt deutlich reduziert. 2013 waren 50 000 Euro für Planungsarbeiten vorgesehen. Alles dümpelte weiter vor sich hin.

2018 kam wieder Bewegung in die Diskussion, und das Bauvorhaben nahm scheinbar endlich Fahrt auf. 500 000 Euro sollten 2019 in den jahrelang diskutierten Bahnhaltepunkt (etwa 1,4 Millionen Euro Gesamtkosten) fließen und wurden im Doppelhaushalt reserviert. Wie sich im Frühjahr 2019 herausstellte, muss Zweibrücken nur einen Bruchteil dieser Summe als Eigenanteil leisten. Oberbürgermeister Marold Wosnitza berichtete nach einem Gespräch mit dem Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd dem Stadtrat, die Stadt müsse voraussichtlich nur 100 000 Euro zahlen, weil es einen neuen Fördertopf für neue Bahnhaltepunkte gebe. In dieser Summe seien auch der auf der Schotterfläche am Bootshaus geplante Park-and-Ride-Parkplatz enthalten sowie ein Fußweg von der Storchenbrücke zu den Gleisen.

Bereits in seinem Wahlkampf hatte Wosnitza klar Stellung zum Bahnhaltepunkt bezogen: Dieser sei wichtig für das Tourismuskonzept der Stadt, schaffe einen direkten Zugang zu Rosengarten, Biergarten, Wasserspielplatz, Schwimmbädern und Minigolfanlage. Zudem werde der Schulweg vieler Kinder verkürzt, die die Gymnasien und die Mannlich-Realschule besuchen.

In der Stadtratssitzung vom Mai 2019 hieß es, dass der Bahnhaltepunkt näher rückt. „Der Bahnhaltepunkt Rosengarten hat eine wichtige Hürde genommen. Der Stadtrat stimmte mehrheitlich der Vorplanung zu und beschloss, die weiteren Verfahrensschritte zur Umsetzung einzuleiten“, schrieb die RHEINPFALZ. Ein dreiviertel Jahr später hält man sich bei der Stadt mit Aussagen zum derzeitigen Stand sehr zurück. Auf Anfrage war lediglich zu erfahren, dass die Unterlagen (Pläne und Kostenschätzungen) zum Stellen des Förderantrags derzeit von einem vom UBZ beauftragten Büro zusammengestellt würden. Die Unterlagen würden dann an das Bauamt übergeben, sodass davon ausgegangen werden könne, dass Anfang 2020 der Förderantrag gestellt wird.