19.10.2020
Pfälzischer Merkur

Post, VRN-Schalter und Kiosk im Bahnhof eingeweiht : Jetzt geht die Post ab!

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Zweibrücken Zweigstelle der Post öffnet im Bahnhof. Ebenso die Mobilitätszentrale des VRN. Gewobau kauft Bahnhofsvorplatz.
Von Mathias Schneck, Redakteur

Der Bahnhof in Zweibrücken mausert sich zum Dienstleistungszentrum. Am Dienstagnachmittag eröffnete Oberbürgermeister Marold Wosnitza (SPD) feierlich die neuen Einrichtungen in dem altehrwürdigen Gebäude: eine Zweigstelle der Post, die Mobilitätszentrale des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar sowie einen Kiosk.

Betrieben werden sämtliche Angebote vom DRK Südwestpfalz. Das betreibt bereits den Backwarenshop „Bummelzug“ im Bahnhof. Nun kommen also weitere Service-Angebote hinzu. Wosnitza freute sich, dass der Bahnhof derart aufgewertet worden ist. „Ein Riesenerfolg“, nannte er die Entwicklung. Vor allem, dass die Post nun im Bahnhof sei, würden viele Zweibrücker sicher zu schätzen wissen. Damit dürfte er ins Schwarze treffen. Denn die Poststelle in der Rosengartenstraße ist verkehrstechnisch sehr ungünstig in einer Sackgasse gelegen, es gibt keine vernünftige Möglichkeit zum Wenden, immer wieder kommt es dort zu Staus (und Parkremplern mit anschließender Unfallflucht).

Rund um den Bahnhof sind die Parkmöglichkeiten wesentlich besser – es könnte also gut sein, dass die Post am Bahnhof der in der Rosengartenstraße den Rang ablaufen wird. Zumal es sich bei der neuen Post in der Bahnhofshalle um eine absolut vollwertige Einrichtung handelt, wie der Oberbürgermeister betonte. „Die Post bietet dort sämtliche Dienstleistungen an, die sich auch in der Rosengartenstraße anbietet – bis auf die Postbank. Die gibt es auch weiterhin nur in der Rosengartenstraße.“

Ferner gibt es – korrespondierend zum Angebot des Shops „Bummelzug“ – ganz neu einen Kiosk. „Für Lollies und Lektüre“, fasste es Wosnitza zusammen.

Ebenfalls wichtig: Die neue Mobilitätszentrale des VRN hilft allen Reisenden in Sachen Kartenkauf. Dort gibt es nicht nur Fahrkarten für sämtliche Strecken der Bahn, sondern auch Karten für den Busverkehr des VRN, wie Michael Heilmann, Geschäftsbereichsleiter Planung und Angebot des VRN, erklärte.

Alle drei neuen Angebote befinden sich übrigens dort, wo – ältere Zweibrücker werden sich noch lebhaft erinnern – die Bahn früher ihren Fahrkartenschalter betrieb. Wosnitza und Heilmann lobten das Engagement des DRK. Warum man ausgerechnet für Post, Kiosk und Co. Mitarbeiter abstelle? Günther Batschak, Vize-Präsident des DRK Südwestpfalz, gab die Antwort: „Es handelt sich hier um ein integratives Projekt. Wir ermöglichen es so Menschen mit einem Handicap, hier Zugang zum ersten Arbeitsmarkt zu bekommen.“ Aus diesem Grund, mit derselben Zielrichtung, betreibe das DRK auch den Minigolf-Platz an der Schließ.

Wosnitza dankte der Gewobau für das Engagement – die Stadttochter hatte das Bahnhofsgebäude gekauft, als dieses zur Disposition stand (wir berichteten). Gewobau-Geschäftsführer Jörg Eschmann sagte, die Stadttochter habe, um die neuen Dienstleistungsangebote zu ermöglichen, insgesamt 122 000 Euro in den Bahnhof investiert: 50 000 Euro in den Shop „Bummelzug“ und 72 000 Euro in den Bereich mit Post, Kiosk und VRN-Schalter.

Der VRN habe nochmals alleine für die Glasfront im Eingangsbereich 12 000 Euro investiert, die Post habe die Möbel für die Zweigstelle geliefert. Am Rande der Eröffnung sagte Eschmann, dass die Gewobau zeitnah, sehr wahrscheinlich noch in diesem Jahr, den Bahnhofsvorplatz kaufen werde. Dieser sei noch im Eigentum der Bahn, solle aber schon bald ins Eigentum der Stadt übergehen; zum Kaufpreis wollte Eschmann, da der Kauf noch nicht vollzogen sei, noch nichts sagen.