24.02.2020
Die Rheinpfalz

„Die Stadt ist zu weit unten“

So nah und doch so fern: Die Hochschule ist durch ihren Sitz auf dem Kreuzberg von der Innenstadt aus nicht gut zu erreichen, finden die Vertreter der Studierenden. Untätig herumsitzen wollen sie nicht – sie haben viele gute Ideen. Diese versuchen sie in Gesprächen mit Stadt, Professoren und anderen Studenten umzusetzen.
Von Rebecca Singer

Etwa 25 Minuten brauchen die Studenten, um die 1,5 Kilometer und die 100 Höhenmeter von der Innenstadt hinauf auf den Kreuzberg zur Hochschule zu laufen – und zu ihren Wohnungen, denn viele Studenten wohnen direkt am Campus. Um mal schnell etwas zu besorgen oder abends in eine Kneipe zu gehen, ist das vielen zu weit und zu anstrengend. Der einzige Bus fährt einmal pro Stunde, und das nur bis 20 Uhr. „Am Wochenende fährt ab 16 Uhr gar nichts mehr“, sagt Cem Keskin, Co-Vorsitzender des Allgemeinen Studierendenausschusses (Asta) der Hochschule. „Die Hochschule ist nicht zu weit oben, die Stadt ist zu weit unten“, ergänzt Philipp Lang – und muss lachen. Er ist Vorsitzender der Fachschaft für Informatik und Mikrosystemtechnik (I/MST).

Kommt ein Mini-Semesterticket? Wer mit dem Bus in die Stadt hinunter und wieder auf den Kreuzberg fährt, bezahlt knapp 3,50 Euro. „Das ist den meisten Studenten zu teuer für die kurze Fahrt“, sagt Lang. Ein Semesterticket gibt es nicht. Der Grund: Viele Studenten pendeln mit dem Auto aus nahe gelegenen Ortschaften oder größeren Städten wie Saarbrücken. Denn Zweibrücken ist laut den Studenten mit der Bahn nicht gut zu erreichen. Dieses Bild spiegelt auch eine Umfrage des Asta-Vorsitzenden Karolis Dailidonis vom vergangenen August wider. „Es gab etwa Gleichstand. Die Hälfte ist für ein Semesterticket, die andere Hälfte sagt, sie brauchen es nicht, da sie ohnehin mit dem Auto fahren. Und wenn es nicht genutzt wird, ist es viel zu teuer“, sagt der 26-Jährige.

An den beiden anderen Standorten der Hochschule, Pirmasens und Kaiserslautern, kostet das Ticket knapp 140 Euro pro Semester. Daher setze er sich für eine Art „Mini-Semesterticket“ nur für die Innenstadt ein. Gespräche mit dem Oberbürgermeister zum Thema habe es schon gegeben, zuletzt in der vergangenen Woche. Dabei habe er vorgeschlagen, dass die Busse häufiger fahren – denn sonst helfe auch das Semesterticket nicht viel.

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