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05.09.2015
Die Rheinpfalz

Jetzt müssen noch die neuen Busse her

Der Saarpfalz-Kreis hat den Omnibus-Nahverkehr für weite Teile des Kreisgebietes neu ausgeschrieben. Während der bisherige Anbieter Saarpfalz-Bus GmbH bei der 60 Millionen Euro schweren Ausschreibung leer ausgegangen ist, hat das neu gegründete Unternehmen Saar-Mobil GmbH den Zuschlag für acht Jahre erhalten. Es nimmt den Fahrdienst zum 1. Januar 2016 auf.
Von Gerhard Müller

Homburg. „Die zum Jahresende auslaufenden Verträge für drei der fünf Buslinienbündel im Kreis haben wir europaweit ausgeschrieben“, sagte gestern Saarpfalz-Landrat Theophil Gallo (SPD) im Homburger Landratsamt. Für die Saarpfalz-Bus GmbH, die diese Aufträge verloren hat, liefen alte Verträge für den Homburger Stadtbus und das Linienbündel Saarpfalz-Süd noch bis 2016 weiter. Auch im Kreis Merzig-Wadern habe die Bahn-Tochter Saarpfalz-Bus noch Verträge zu erfüllen, sagte gestern Arne Bach, Geschäftsführer von Saar-Mobil. Seine Firma verhandle zurzeit mit Saarpfalz-Bus und Bahn über die eventuelle Übernahme von Betriebshöfen. „Auf alle Fälle übernehmen wir vom früheren Anbieter einige Verwaltungsmitarbeiter“, blickt Bach voraus. Auch allen 38 bisherigen Saarpfalz-Bus-Fahrern, die im Kreisgebiet derzeit Dienst schieben, und deren 20 Kollegen von St. Ingberter Stadtbus biete man die Übernahme an.

Die neuen Busse, die künftig für Saar-Mobil durch den Saarpfalz-Kreis und auf bestimmten Linien nach Zweibrücken und Neunkirchen fahren sollen, gibt es im Moment noch gar nicht: Hier und im Raum St. Wendel will das Unternehmen nach Bachs Worten 123 Busse auf die Reise schicken. Die neuen Fahrzeuge habe man nach Zuschlags-Erteilung im Juni umgehend beim Hersteller geordert. Der habe zugesagt, dass die bestellten Busse rechtzeitig ausgeliefert werden, damit sie vor Silvester lackiert und mit der nötigen technischen Ausstattung bestückt werden können. „Sollte es dennoch Verzögerungen geben, haben wir selbst genug Busse, um zu überbrücken“, versprach Bach: Immerhin sei die Saar-Mobil GmbH von fünf Busreiseunternehmen gegründet worden, die über eigene Fuhrparks verfügen.

Im Kreis beträgt das Volumen der Ausschreibung 3,2 Millionen Fahrplan-Kilometer pro Jahr – in drei Bündeln mit zusammen 30 Linien. Nach Theophil Gallos Worten hatten sich zehn Firmen an der Ausschreibung beteiligt. Drei hätten Angebote abgegeben, ehe Saar-Mobil als günstigster Bieter den Zuschlag erhalten habe.

Der neue Fahrplan werde Verbesserungen bieten, sagte Gallo: So werde die Linie 505 (Bexbach - Homburg) bis zur Uni verlängert. Wichtig sei auch die Ausweitung von Linien, die bislang am Blieskasteler Busbahnhof enden, ab Januar aber bis zum Gewerbegebiet Webenheim führen. Besser angebunden würden bald der Flughafen Ensheim und die Bahnhöfe Bexbach, St. Ingbert und Lautzkirchen: Bei letzteren habe man den Bus-Takt exakter an die Zugverkehrszeiten angepasst.